Dietmar Zöller

Poetische Einfälle

18.06.25

Poetische Einfälle die beiläufig aus den Gefühllosen Mund fielen 
Für Leser, denen es Spaß macht mit Sprache zu Spielen

Rückfall
Vorwärts laufen ohne Ziel,
rennen gegen die Mauer
aus Unverständnis
und nicht verstehen wollen.
Auf den Rücken fallen
und nicht aufstehen können
bis jemand kommt und
die helfende Hand reicht.

Entschleunigung
Die Zeit rennt davon
und ich renne um mein Leben.
Die mit mir rennen
brauchen Entschleunigung.
Wer mithalten möchte
sollte einen Gang zurückschalten.
Ich brauche Zeit.
Will mich neu orientieren,
ohne zurück zu schauen.
Was war,
ist vergangen.
Menschen,
die ich verlor für immer
trauer ich nach.
Wermir nie nahe stand,
kann getrost vergessen werden.
Namen sind Schall und Rauch.
In meiner Liste
sollen nur Namen vorkommen
die ich nicht vergessen will.
Entschleunigung
Reduktion und Konzentration auf Wesentliches.
Mein scherbenleben
Braucht einen Neubeginn.
Ich brauche Zeit
und Geduld.


Unruhe
Ich komme nicht zur Ruhe.
Die stille verrinnt,
als wäre sie nie dagewesen.
Wo soll ich hin
mit meinen Gefühlen
derTrauer,
der Enttäuschung
und Mutlosigkeit?
Harmonie und Frieden
wo seid ihr geblieben?
Verlust und noch mal Verlust.
Mitleid mit denen,
die nur Krieg und Vertreibung erleben.


Verwelkte Blumen
Verwelkt die Blumen, der Hoffnung
die Mutter zum Geburtstag bekam.
Wie immer
Unterscheide ich die Geister.
Wer mich versteht,
wird zum Bild, das im Kopf einen bleibenden Platz einnimmt.
Ich unterscheide,
was echt ist und was Spiele der Verstellung.
Das verstehe, wer will.
 

Über das Poetisieren

Was soll das Poetisieren?
Davon wird die Welt nicht friedlicher.
Eine Einsicht, die von meiner Lebensreife geprägt ist.
Aber kann man bei mir, der55 Jahre um sein
Ego kämpfen musste, von der Reife
desLebens reden?
Diese Frage Will und kann ich nicht beantworten.
 
 
Über die Zeit
Aber die Zeit
bewegt sich kaum
von der Stelle.
Sie steht nicht still
abersie schleicht
wie eine Blindschleiche.
So vergeht die Zeit Poetisierend.
 
Lebenszeit
Wo ist die Zeit geblieben?
Kann es denn wahr sein,
dass es Menschen nicht mehr gibt
die mir viel bedeutet haben?
Wie lange werde ich leben.
Ich,
der schon früh dem Tod gegenüberstand?
Die Zeit rennt davon
Ich renne hinterher.
Heute steht die Zeit still
Nichts bewegt sich.
Ich warte auf etwas,
und weiß nicht auf was.
Die Zeit dehntsich
sie schleicht dahin wie eine Blindschleiche.
Ach, wenn diese Zeit
doch endlich vorbei wäre!

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